Fraser Suites
Nominierung 2022 in der Kategorie Außenbeleuchtung / Inszenierung
Licht 01 Lighting Design
Fettstr. 7a
20325 Hamburg
Kategorie
Außenbeleuchtung / Inszenierung
Lichtplanung
Katja Winkelmann
Juan Felipe Rivera
Robert von Sichart
Fotorechte
© Sabine Vielmo, Hamburg
Bauherr
Fraser Hospitality
Architekt
Mpp Meding Plan + Projekt GmbH, 22085 Hamburg
Innenarchitekt
JOI Design, 22297 Hamburg
Projektbeschreibung

Das Gebäude der ehemaligen Oberfinanzdirektion liegt direkt zwischen dem S-Bahnhof Rödingsmakt und dem Alsterfleet. Das massive historische Gebäude, 1907-1910 von Albert Erbe erbaut, wurde in ein Luxushotel der Frasers Hospitality Gruppe umgewandelt.

Die denkmalgeschützte Backsteinfassade mit ihren kleinteiligen Sandstein Ornamenten wird durch das Lichtkonzept betont und die architektonische Struktur ablesbar.

Die Besonderheit der Fassade sind drei Ansichten mit jeweils unterschiedlichem Charakter:

Das Gebäude wird durch zwei Eckbauten und ein mittleres Portal definiert. Die kräftig detaillierten Eck- oder Kopfbauten sowie das Portal werden durch eine gekurvte Fassade verbunden. Rückseitig liegt eine weniger aufwendig gestaltete Fassade am Alsterfleet.

Das Lichtkonzept unterstützt die Gebäudehierarchie, in dem die detailreichen Türme/Eckbauten sowie das mittlere Portal hervorgehoben werden.

Die reichhaltigen Sandsteinornamente an den Kopfbauten werden hervorgehoben und die Sandsteinelemente und Pilaster werden akzentuiert. Die Türme werden in Ihrer Ecksituation mit Strahlern betont, um deren Vertikalität zu überhöhen und die Fassade optisch zu begrenzen.

In den Türmen gibt es zusätzlich in den Fensteröffnungen Laibungsleuchten, die die Fenster, auch wenn die Zimmer nicht bewohnt sind, hervorheben und so den Turmcharakter nochmal verstärken.

Im mittleren Gebäudeteil befindet sich der Haupteingang des Hotels. Das mehrgeschossige Portal mit darauf befindlichen Skulpturen und den großen Säulen im Vordergrund wird durch eine differenzierte Beleuchtung hervorgehoben. Die Skulpturen werden durch das Licht modelliert, die über der Eingangstür liegenden Ornamente akzentuiert und die Säulen durch zwei   Beleuchtungskomponenten betont: nach unten gerichtete Strahler beleuchten die Säulen von vorne mit Blendkappen, um die Blendung zu begrenzen, während lineare Uplights den Hintergrund der Säulen beleuchten, so dass deren Dreidimensionalität betont wird und die Säulen vor der Fassade freigestellt werden.

Die gebogene Backsteinfassade verbindet das Portal und die Ecktürme miteinander. Uplights an den Backsteinpfeilern betonen die architektonische Struktur. Die Optik der Uplights wurde so gewählt, dass die obere Gesimskante gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Nach unten ergänzen Strahler, die die Wandflächen bis zum Fußweg beleuchten, das Konzept und geben dem Gebäude eine optische Verbindung zum Boden.

Für die nach unten gerichteten Strahler wurden zusätzliche Blendkappen angefertigt, um den flanierenden Fußgänger oder Gast nicht zu blenden. Das nun ganzheitliche Konzept verbindet die markanten Eckgebäude mit dem Mittelteil und betont die historische Fassade in Ihrer ausdrucksstarken Anmutung.

Eine besondere Herausforderung war bei diesem Projekt der denkmalgeschützte Gebäudebestand und die erforderliche, sehr sensible Herangehensweise bei der Beleuchtungskonzeption.

Nachdem wir die Bauherrenschaft überzeugen konnten, noch einmal in das Projekt zu investieren und die in unserer Planung vorgesehene Beleuchtung der gekurvten Fassaden und die Beleuchtung der Skulpturen zu ergänzen, mussten wir nun mit den vorhandenen Zuleitungen auskommen.

Da das Budget für die Fassadenbeleuchtung begrenzt und eine Dimmung nicht vorgesehen war, musste die Lichtintensität sorgfältig gewählt und auf die entsprechende Position abgestimmt werden. Die Leuchten wurden daher durch unterschiedlichen Bestromungen auf das jeweils gewünschte Lichtniveau eingestellt.