National Historical Museum of the Kyrgyz Republic
Nominierung 2024 in der Kategorie Internationales Projekt
Blieske Architects Lighting Designers
Franklinstr. 15
10587 Berlin
Kategorie
Internationales Projekt
Lichtplanung
Jan Blieske
Anne Bohschke
Rahul Sahu
Dinara Sisembaeva
Daniela Torres
Fotorechte
Jan Blieske
Bauherr
SMU4 für den Staat Kirgistan, Bishkek
Architekt
Kinzo-Berlin, Berlin
Elektroplanung
SMU4, Bishkek
Weitere Projektbeteiligte
Ausstellungsplanung:
Iglhaut von Grote, Berlin
Projektbeschreibung

Das National Historical Museum of the Kyrgyz Republic wurde im ehemaligen Lenin-Museum, einer Ikone der Sowjetmoderne, errichtet. Für die Architektur, die Ausstellungsplanung sowie die Tages- und Kunstlichtplanung wurde ein multidisziplinäres Team aufgestellt, das in enger Kooperation, ein gemeinschaftliches Werk geplant und umgesetzt hat. Das gemeinsam entwickelte architektonische Konzept übt den Spagat zwischen den Ansprüchen an ein modernes Museum und dem angemessenen Umgang mit dem sowjetischen Erbe sowie der Kirgisischen Gegenwart.

Die Eröffnung, der im Jahr 2018 weitgehend fertig gestellten Ausstellung, wurde aufgrund politischer Unruhen und Korruptionsvorwürfe gegen den Generalunternehmer des Hochbaus und die Vorgängerregierung verschoben und erfolgte nach der endgültigen Fertigstellung am 19. November 2021.

Eine der wesentlichen Herausforderungen der Lichtplanung bestand in dem Umstand, dass einerseits die zur Verfügung stehende Planungszeit extrem kurz bemessen war und andererseits die Umsetzung vor Ort schnell und unkompliziert mit lokalen Handwerkern mit zum Teil geringer technischer Qualifikation erfolgen sollte. Die gefundenen Lösungen entsprechen dabei oft nicht den in Mitteleuropa üblichen Standards. Sie beweisen aber auch, dass mit technisch einfachen Mitteln eine hohe gestalterische Qualität geschaffen werden kann.

Ein zentraler Bestandteil des neuen Ausstellungs- und Lichtkonzepts ist die Wiederherstellung und Optimierung der im ursprünglichen Entwurf vorgesehenen Tageslichtverhältnisse.

Bei einer Begehung des Hohlraums der abgehängten Deckenskulptur über dem Atrium entdeckte das Lichtplanungsteam Reste einer Leuchtstoffbeleuchtung in einzelnen Kassetten der Deckenstruktur. Eine weitere Untersuchung ergab, dass die äußeren Kassetten-Felder ursprünglich hinterleuchtet waren, während die inneren Felder mit Downlights bestückt waren. Auf Grundlage dieser Erkenntnis entwickelte BALD ein Beleuchtungssystem, das sowohl die Materialität und die dreidimensionale Wirkung der Raumskulptur hervorhebt, als auch eine helle Ausleuchtung des Atriums und der darin gelegenen Verkehrsfläche ermöglicht.

 

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