Wiener Lichtspiele – Das Rathaus
Nominierung 2024 in der Kategorie Außenbeleuchtung / Inszenierung
podpod design
Ferrogasse 10/4
1180 Wien
Österreich
Kategorie
Außenbeleuchtung / Inszenierung
Lichtplanung
Iris Podgorschek
Michael Podgorschek
Zeno Valenti
Fotorechte
© Jansenberger Fotografie
Bauherr
MA 34 – Bau- und Gebäudemanagement, Wien 1
Architekt
Friedrich von Schmidt, Wien (1883)
Projektbeschreibung

Das 1872 bis 1883 nach Plänen von Friedrich-Schmidt an der Wiener Ringstraße erbaute, neogotisch inspirierte Rathaus mit seiner Kalkstein-Fassade wurde traditionell zu Feierlichkeiten hell erleuchtet. Dabei wurde primär der Negativkontrast herausgearbeitet – die äußere Fassadenhaut eher dunkel gehalten und nach damaligen technischen Möglichkeiten die Innenliegenden Bereiche stark erhellt.

Das Lichtplanungsbüro podpod design wurde gemeinsam mit den Firmen Csernohorszky (Elektroinstallation) und Signify (Leuchtenhersteller, Lichtsteuerung und Programmierung) mit der Planung und Umsetzung der neuen Fassadenbeleuchtung (2019 bis 2023) betraut.

Das Lichtkonzept setzt sich aus zwei wesentlichen Lichtebenen zusammen: Eine warmweiße (2700K) gebäudenahe „Grazing-Beleuchtung“ der äußeren Sandsteinfassade, die den reichen neugotischen Zierrat mit seinen Reliefen, Figuren, Säulen und Kapitellen mit Licht nachmodelliert. Die zweite Lichtebene liegt im Inneren – im Turminneren, in den Arkaden und innerhalb der Fenster – und ist eine farbsteuerbare RGBW-Beleuchtung.

Alle Leuchten sind DMX-steuerbar und  können mit Lichtszenen für den Alltag sowie die jährlich wiederkehrenden Festivitäten oder Veranstaltungen wie Festwochen, Eistraum, Advent, Silvester, Life Ball etc. auch musikgesteuert interaktiv bespielt werden. Im Haus und am Rathausplatz befinden sich DMX-Schnittstellen, dass auch externe Veranstalter die Möglichkeit haben, die Fassadenbeleuchtung in ihre Lichtinszenierungen einzubinden.  

Alle Leuchten mussten unter Berücksichtigung der denkmalgeschützten Architektur und Bausubstanz behutsam gewählt und montiert werden. Durch den gekonnten Einsatz optimaler Lichtverteilungen erstrahlt die Fassade in einem ausgewogenen Gesamtbild, Details und Figuren, sind nun mit Licht dezent herausgearbeitet.

Trotz dem wesentlich ansprechenderem nächtlichen Erscheinungsbild konnte gegenüber dem Altbestand die Leuchtenanzahl von 4.800 auf 1.100 Lichtpunkte reduziert, der Stromverbrauch (inklusive Energiekosten der Steuerung) um mehr als 50% und die laufenden Wartungskosten um 80% gesenkt werden.

 

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